Bei bestimmten Begriffen muss man immer erst überlegen welchen grammatikalisch korrekten Artikel man verwendet. Dies trifft auch auf den Begriff „Babydoll“ zu – der oder das Babydoll. Da es sich hier um etwas „Niedliches“ handelt – das Babydoll. Es handelt sich genauergesagt um ein weites Hängerchenoberteil, das recht locker über der Schulter hängt. Das Babydoll komplett macht das kurze Höschen, meist ein Pumphöschen. Das Oberteil verfügt über Puffärmel und reicht bis hinunter über den Po bzw. knapp darüber. Das Babydoll ist auf den zweiten Blick ein kurzes Trägerkleid, unter das man ein Höschen trägt. Es handelt sich hier um ein Bekleidungsstück, das ausschließlich in der Nacht getragen wird, und zwar von Mädchen und von jungen Frauen vorzugsweise. Das Babydoll hat dabei einen mehr oder weniger romantischen Touch, wobei es hier natürlich auf die Art des Materials ankommt, das bei der Herstellung verwendet wurde. Doch allein die Puffärmel und die Verzierungen machen das Babydoll auch zu einem erotischen Bekleidungsstück.
Aufregung um das Kleidungsstück
Dies erklärt auch, weshalb die Gesellschaft sich in den 1950er Jahren so sehr über dieses Bekleidungsstück, das meist eh nur im Schlafzimmer getragen wurde, aufregte. Der Grund: Auch wenn das Bekleidungsstück insbesondere im Sommer als sehr vorteilhaft erscheint, weil man dann weniger schwitzt als in einem Nachthemd, lässt das Babydoll doch mehr Haut frei, als in den 1950er Jahren in Deutschland in der Gesellschaft vertragen wurde. Der Grund für die Aufregung lag vor allem in der Kürze des Babydolls. Geeignet ist das Babydoll sowohl für dünne Frauen, wie auch für Frauen, die ein bisschen zu viel Pfunde an Hüfe oder Armen haben. Insbesondere die Bauchpartie aber wird durch dieses Kleidungsstück kaschiert.
Entstehung und Zukunft
Diese für die Frauen entwickelte Variante des Pyjamas wurde 1957 durch den Pariser Modeschöpfer Jacques Griffe entwickelt. Das Babydoll wurde im gleichen Jahr noch das Bekleidungsstück für den Sommer. Sicherlich ließ sich Griffe auch durch den 1956 gedrehten Film „Baby Doll“ mit Elia Kazan inspirieren, die eine der Hauptrollen in diesem Film spielte. Elia Kazan trug in diesem Film fast ständig ein derartiges kurzes weites Hängerchen, ohne Pumphöschen. Heute hat das Babydoll auch als Straßenbekleidung Zukunft. Allerdings ohne Pumphöschen, getragen zur Jeans oder zur Leggings.
Das Babydoll und die Männer
Wie auch im Schlafzimmer, wirkt das Straßenmodell auf Männer sehr aufreizend und anziehend. Viele Männer haben zum Babydoll aber ein eher gestörtes Verhältnis, fast schon eine zwiespältige Beziehung: Ist das Babydoll transparent und wird im Schlafzimmer getragen, dann wirkt das Babydoll verführerisch. Als Oberbekleidung auf der Straße meinen Männer immer, dass die Frau, die es trägt schwanger aussehen würde. Egal ob das Oberteil dann extrem mini gehalten ist oder nicht. Das heißt das Babydoll kann auf sehr unterschiedliche Art und Weise wirken – von entzückt bis Hände weg.